Galápagos – War es das wert?

Kurz: Definitiv. Etwas weiter ausgeholt: Galápagos ist trotz Nebensaison uhurenteuer wie die Schweizer so schön sagen. Wenn unsere Ausgaben immer in der Höhe lägen, wäre unsere Reise eher früher als später vorbei.

AusgabenPreis in $
Gebühren240,00
Flüge1278,66
Touren1112,00
Essen410,15
Übernachtung216,00
Transport158,50
Summe Insel1896,65
pro Person948,33
Summe gesamt3415,31
pro Person 1707,65

Erster Kostenpunkt sind die Gebühren, die der Finanzierung des Naturschutzgebietes, was beeindruckende 97 % der Inseln ausmacht, dienen. Pro Person sind das 100 $, die man bar bei Ankunft zahlen muss. Hinzu kommt eine Flughafengebühr von 20 $ pro Person, die noch auf dem Festland entrichtet wird.

Wir waren sechs komplette und zwei halbe Tage und dementsprechend sieben Nächte auf Galápagos. Nach gefühlt ewigem Grübeln und Umentscheiden im Vorfeld hatten wir uns geeinigt, keine Kreuzfahrt zu buchen, sondern vor Ort zu schauen, ob es überzeugende Angebote gibt.

Wer schon mal nach Urlaub auf Galápagos im Internet gesucht hat, wird schnell feststellen, dass es bei fehlendem oberen Limit auf jeden Fall vierstellig wird, wenn man eine Kreuzfahrt machen möchte. Gleichzeitig suggerieren quasi alle von den Anbietern betriebenen Seiten, dass ein Besuch der Inseln ohne Kreuzfahrt mehr oder weniger sinnlos sei, weil man nicht an die schönen Stellen komme, nicht alle Tierarten sehen könne und generell ein Schiff die einzig praktikable Art der Fortbewegung dort sei. Wenn man dann weiter sucht, findet man auch unabhängige Informationen, die traurigerweise nicht von einer offiziellen Stelle kommen, sondern sich mehr oder weniger auf Reiseblogs beschränken. Viele, vom Namen und Aufmachung her der Information dienende Webseiten gehören mehr oder weniger indirekt zu Anbietern von organisierten Touren oder Kreuzfahrten. Ich habe noch nie so lange gebraucht, um brauchbare Informationen zu einem Reiseziel zu bekommen.

Letztendlich entschlossen wir uns auch vor Ort gegen eine Kreuzfahrt, da die Angebote, obwohl teilweise nur halb so teuer wie vorab online, weiter nicht überzeugend waren. Eine als 5 Tage / 4 Nächte deklarierte Kreuzfahrt besteht im schlimmsten Fall nämlich nur aus drei vollen Tagen, weil am Anreisetag teilweise erst mittags gestartet wird und man am letzten Tag vormittags wieder auf einer der Inseln abgesetzt wird.

Wir hatten die Flüge aufgrund der unklaren Situation in Ecuador mit nur wenigen Tagen Vorlauf gebucht, daher waren diese verhältnismäßig teuer. Unsere Entscheidung, einen Gabelflug mit Landung auf der Hauptinsel und Rückflug von einer kleineren zu machen, stellte sich, wie Helena schon geschrieben hat, nicht nur wegen der Kosten für die Fähre als gut heraus.

Auf Galápagos selbst waren der bei weitem größte Kostenpunkt die Tagestouren. Man hat die Wahl aus einer Unzahl von gleich aussehenden Agenturen, die teilweise erhebliche Unterschiede im Preis haben, auch wenn man letztlich auf demselben Boot wie jemand, der woanders gebucht hat, enden kann. Aber natürlich kriegt man bei jeder Agentur das allerbeste Angebot, just for you mi amigo. Der genaue Preis hängt von Angebot, Nachfrage und Verhandlungsgeschick ab, beträgt bei einer Ganztags-Tour aber immer mehr als 100 $. In der Hauptsaison kann es wohl noch deutlich mehr werden. Touren, bei denen man weitere Strecken mit einem Boot fährt, sind generell – nicht besonders überraschend – teurer. Unsere teuerste Tour war mit 150 $ ein Ausflug mit zwei Tauchgängen. Die ganztägigen Aktivitäten beinhalten in der Regel Abholung und Ablieferung am Hotel, Mittagessen sowie Snacks und Getränke. Zu beachten ist allerdings, dass man bei fast allen Touren auf Santa Cruz, der Hauptinsel, zunächst eine Stunde Bus quer über die Insel zur Anlegestelle für die Ausflugsboote fahren muss. Da werden aus dem mit „von 7 bis 17 Uhr“ angepriesenen Ausflug schon nur noch acht Stunden, und wenn man die meist auch mehr als einstündigen Bootsfahrten (ein Weg) noch abzieht, sind es nur noch sechs Stunden.

Wie Helena schon geschrieben hat, kann man eine Unzahl von wunderschönen Orten und Tieren auf eigene Faust sehen, für viele Orte sind aber Führungen vorgeschrieben, nicht zuletzt, um die Anzahl der täglichen Touristen zu regulieren.

Zweitgrößter Kostenpunkt und gleichzeitig die Kategorie mit dem meisten Sparpotential war das Essen. Man kann, wie auch auf dem ecuadorianischen Festland und in Kolumbien, ein Menu del día, das meist aus Suppe, Hauptgang und Getränk besteht, für 5 $ bekommen. Das war in der Regel auch sehr gut, aber auf Dauer nicht genug für unsere verwöhnten Gaumen. Wenn man in ein Touri-Restaurant geht, ist man schnell bei 40 – 60 $ für zwei Personen. Und wer zwischendurch die Suche nach einem guten Kaffee nicht aufgibt, zahlt ca. 3 – 4 $ pro Getränk. „Es Bierli“ schlägt mit ca. 5 $ zu Buche.

Bei der Wahl der Übernachtungsmöglichkeiten hat man eine breite Auswahl mit nach oben weitestgehend offener Preisspanne. Da wir tagsüber fast immer unterwegs waren, haben wir uns in der Rubrik sehr beschränkt und sind damit auch fast immer gut gefahren. Selbst die Budget-Hostels waren sauber, hatten warmes Wasser und – wie überall auf Galápagos – langsames Internet.

Der kleinste Posten war der Transport, wobei hier die Fähren den Bärenanteil ausmachen. Um die kommt man bei einem Insel-basierten Besuch nicht herum, wenn man mehr als eine Insel sehen will. Auf die Fähre kommt man jeweils mit einem Wassertaxi, was separat bezahlt wird (50 Cent bis max. 1 $ pro Person), aber aus offensichtlichen Gründen eine notwendige Investition ist. Die Taxen auf den Inseln sind absolut gesehen recht günstig, wobei die Strecken natürlich auch minimal sind. Auf Santa Cruz gibt es einen festgelegten Tarif (1,50 $ für jede Fahrt im Ort), auf Isabela muss man verhandeln und auf San Cristóbal haben wir kein Taxi genommen.

Alles in allem also ein teures Vergnügen, das wir mit spartanischem Essverhalten oder weniger Touren sicherlich etwas günstiger, mit einer vorab gebuchten Kreuzfahrt aber auch massiv teurer hätten haben können. Wir können unsere Variante jedenfalls ohne das Gefühl, etwas verpasst zu haben, bedenkenlos empfehlen.

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