Die Salzwüste Argentiniens

Am 9.2. um 5.30 Uhr morgens ging es los mit dem Bus von Calama nach Salta in Argentinien. Wir verließen Chile, diesmal endgültig. Wir hatten uns auf das Schlimmste eingestellt, müssen aber im Nachhinein zugeben, dass die 12 stündige Busfahrt landschaftlich großartig war und auf mysteriöse Weise irgendwie angenehm zügig vorbei ging. Beim Prozedere am Grenzübergang gehörten wir ja nun zu den Profis und unser (eventuell auch für zwei Tage ausreichender) Proviant besserte ebenfalls die Laune.

In Salta hatten wir einen Tag zur Erholung nach der Busfahrt eingeplant, den wir mit Besteigen des Hausberges und dem Aufsuchen diverser Cafés verbrachten. Am Abend waren wir mal wieder die Ersten im Restaurant (um 20.30 Uhr), bestellten nach vorheriger Internetrecherche bife de chorizo (verwirrend, wo doch chorizo eigentlich die Wurst ist) und genossen unser erstes argentinisches Rindersteak für unanständig wenig Geld.

Am Folgetag fuhren wir mit einem Mietwagen in die Region Jujuy zu den Salinas Grandes, einer der drei Salzwüsten Argentiniens. Diese liegt auf 3400 m Höhe in einem Hochtal, das man nach mehrstündiger, landschaftlich sehr sehenswerter, aber Serpentinten-reicher Fahrt erreicht. Großartigerweise ließen wir dabei Saltas Dauerregen hinter uns und verbrachten den Tag bei strahlendem Sonnenschein.

Serpentinen zu den Salinas Grandes

Wenn auch klein im Vergleich zur Salzwüste Boliviens, war die ca. 200 km² große, grell-weiße Fläche völlig surreal und beeindruckend. Beim Betreten knackte und knirschte es leicht unter den Füßen. Aufgrund der Regenzeit hatte sich teilweise eine, wenige Zentimeter hohe, Wasserschicht gebildet, in der sich die Wolken spiegelten. Erneut waren wir trotz Sonnenbrillen geblendet und leider konnte auch die 50er Sonnencreme einen leichten Sonnenbrand am Abend nicht verhindern.

Das Salz wird stellenweise abgebaut und in Argentinien und Paraguay als Speisesalz verkauft.

Salzabbau

Der größte Teil der Fläche wird allerdings touristisch genutzt. Nur in Beisein (und nach Bezahlung) eines lokalen Guides darf man mit dem eigenen Auto den sogenannten Circuito Ojo del Salar befahren. Der Guide war zwar weder zum Finden der Strecke noch zum Erfahren spannender Fakten notwendig, aber wir wollten natürlich weiter auf die ca. 30 cm dicke Salzschicht hinausfahren. Auf dem weißen, konturlosen Boden verliert man die Perspektive im Hinblick auf die tatsächliche Größe und Entfernung von Gegenständen.

Und ja, natürlich habe ich probiert – war wirklich salzig 😉

Auf der Rückfahrt nahmen wir einen trampenden argentinischen Opi und einen Polizisten auf dem Weg in den Urlaub mit, was uns ein nettes, unsererseits stotterndes Gespräch mit den Einheimischen einbrachte.

Lama aus Salz
Lama aus Salz

2 Kommentare zu „Die Salzwüste Argentiniens

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